Das neue Nokia 3210 ist das ultimative Newstalgia-Telefon – aber was bedeutet „Newstalgia“ eigentlich?
Das Nokia 3210 ist zurück – doch die Rückkehr des legendären „Dumbphones“ ist nur ein Teil einer deutlich größeren Retro-Entwicklung.
Die Technologie entwickelt sich schnell. Das ist wahrscheinlich für niemanden eine Überraschung, aber um dies in die richtige Perspektive zu rücken: In einem Onlineshop wie unserem kannst du ein Smartphone kaufen, das wesentlich leistungsfähiger ist als Supercomputer aus den 80er-Jahren. Und so beeindruckend das auch ist … Es ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Technologie in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt hat, die wirklich Anlass zum Nachdenken gibt. Es gibt eine Visualisierung von Our World in Data, die die Entwicklung der Technologie der vergangenen drei Millionen Jahren abbildet. Sieh sie dir an. Es wird dich umhauen.
Wenn es in der Natur der Technologie liegt, sich ständig zu verbessern, und wenn es zu unserer Aufgabe als Innovatoren gehört, sich auf das nächste große Ding zu freuen, warum gibt es dann eine ganze Bewegung, die sich eher in Richtung Vergangenheit entwickelt? Dieser als „Newstalgia“ bekannte Trend bezeichnet den Reiz dessen, schöne Erinnerungen an die Vergangenheit mit den Innovationen der Gegenwart zu verbinden. In der Mobiltechnologie ist dieser Trend ziemlich stark verbreitet. Das Paradebeispiel: Das neue Nokia 3210, das legendäre Retrohandy in einer neuen Überarbeitung für die Welt von heute mit modernen Annehmlichkeiten, die wir von unseren Smartphones gewohnt sind, wie Bluetooth®-Konnektivität und Laden über USB Type-C™.
Angesichts der Wiedereinführung dieses klassischen Handys waren wir der Meinung, es würde sich lohnen, sich etwas Zeit zu nehmen, um den ganzen „Newstalgia“-Trend etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Um dem Phänomen der Newstalgia auf den Grund zu gehen und zu verstehen, woher sie kommt, müssen wir zunächst ein ziemlich großes Geflecht aus sozialen, technologischen und kulturellen Faktoren entwirren. Darum geht es in diesem Beitrag. Hier sind drei Fakten, die uns helfen zu verstehen, was Newstalgia ist und warum sie heute im Bereich Mobiltechnologie im Trend liegt.
Newstalgia-Fakt 1: Millennials und Gen Z haben die Art und Weise verändert, wie Trends funktionieren
Millennials und Gen Z sind die Hauptakteure des Newstalgia-Trends: Sie empfinden es als interessant, auf Zeiten zurückzublicken, die sie selbst nicht erlebt haben. Das Phänomen, dass Trends aus früheren Generationen wieder auftauchen, ist nicht neu – was sich jedoch geändert hat, ist die Zeit, die vergeht, bis eine Idee ihr Revival erlebt. Heutzutage sind Trends viel kurzlebiger als früher, manchmal halten sie sogar weniger als ein Jahrzehnt an. Und warum ist das so? Das hat natürlich mit der Technologie zu tun, oder konkret: Mit den sozialen Medien.
Obwohl Millennials und Gen Z gerne auf die Zeiten vor und zu Beginn der Digitalität zurückblicken, gehören sie definitiv zu den Digital Natives. Das ist auch der eigentliche Grund dafür, dass manche Trendzyklen heute viel schneller kommen und gehen. Kombiniert man das Kurzvideoformat mit den Algorithmen der sozialen Medien und der Macht, Inhalte zu liken und zu teilen, liegt das perfekte Klima dafür vor, alte Ideen wiederauferstehen und viral gehen zu lassen. Kein Wunder also, dass Trends wie Y2K und Mode aus den 2010er-Jahren bereits wieder ins Rampenlicht gerückt sind.
Newstalgia-Fakt 2: Digitale Müdigkeit ist real
Bei Newstalgia geht es in Sachen Mode und Design vor allem um Ästhetik. Diese Ästhetik weckt natürlich Erinnerungen und Emotionen aus jenen früheren Zeiten, wobei sich diese besondere Blase der Nostalgie voll und ganz um das Aussehen dreht. Im Bereich mobile Technologie sieht Newstalgia ein wenig anders aus. Der Stil spielt zwar eine Rolle, aber ein Telefon ist etwas, mit dem man interagiert: Über das Telefon führt man Gespräche mit Leuten, darauf spielt man. Es ist ein Besitzgegenstand und etwas Persönliches.
Wenn man Mobiltechnologie aus Augen der Newstalgiker betrachtet, geht es weniger darum, den Stil einer früheren Generation sondern vielmehr einige der Verhaltensweisen einer früheren Generation wieder aufleben zu lassen. Die Art und Weise, wie wir unsere Handys im guten alten Jahr 2000 nutzten, war ganz anders als heute: Es gab weniger Apps, weniger Benachrichtigungen und weniger digitale Räume, in denen wir eine Präsenz aufrechterhalten mussten. Warum also erwärmen sich die technikaffinen, in der digitalen Welt verwurzelten Millennials und Gen Z also für die Idee von Mobiltelefonen, die von all dem abgekoppelt sind? Weil die ständige Erreichbarkeit ihren Tribut fordern kann.
Mobilgeräte eignen sich hervorragend, um in Kontakt zu bleiben – bis es einem zu viel wird. Es mangelt nicht an Berichten und Studien, die uns vor den Risiken übermäßiger Bildschirmzeit warnen. Smartphones können uns zwar dabei helfen, wichtige Kontakte aufrechtzuerhalten, doch eine zu häufige Nutzung kann sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken.
Der Schlüssel liegt in der Balance. Es geht nicht darum, das Smartphone oder Tablet ganz wegzulegen: Es geht darum, die Notwendigkeit zu erkennen, gelegentlich eine Pause vom Online-Leben einzulegen. Und genau darum dreht sich Newstalgia – das steckt schon im Namen, einem Kofferwort aus „new“ und „nostalgic“ – das Beste aus beiden Welten. In einem früheren Beitrag, haben wir uns die Auswirkungen angesehen, die der einwöchige Umstieg auf ein „Dumbphone“ hat. Wie erwartet hatte die Pause vom Online-Leben positive Auswirkungen. Probiere es doch selbst einmal aus!
Newstalgia-Fakt 3: Neuerfindung ist ein großer Teil der technologischen Innovation
Beim Weg zur Innovation handelt es sich nicht um eine gerade Linie, sondern um ein „S“. Am Beginn stehen Forschung und Entwicklung, wobei in der Anfangsphase noch nicht viel an Leistung zu erkennen ist. Dann kommt ein Wendepunkt – die Qualität der entwickelten Sache beginnt, sich schneller zu verbessern. Dann erreichen wir wieder ein Plateau, wenn die Geschwindigkeit der Verbesserungen sinkt und im Laufe der Zeit mehr Forschung und Entwicklung erforderlich ist. Das ist es, was uns das S-Kurven-Modell (in aller Kürze) über technologische Innovationen sagt. Ein „S“ in einem Diagramm kann eine Innovationswelle darstellen. Fügt man ein zweites „S“ direkt über und rechts neben dem ersten ein, hat man die zweite Innovationswelle: die Neuerfindung dieser Technologie.
Nehmen wir beispielsweise das Nokia 3210 – es kam 1999 auf den Markt und hatte ein 1,5-Zoll-Monochrom-Display und einen 1250-mAh-Akku. Die heutige Version verfügt über ein 2,4-Zoll-Farbdisplay und einen 1450-mAh-Akku1 sowie jede Menge moderner Features wie Bluetooth® 5.0 und Laden über USB Type-C™. Die Größe des Handys an sich ist fast identisch, doch diese Modernisierung ist möglich, da wir heute in der Mobilfunktechnologie viel weiter sind als vor 25 Jahren.
Dennoch ist das Nokia 3210 mit diesen modernen Ergänzungen nicht einfach nur zurückgekommen, weil es möglich ist – es erlebt sein Comeback aufgrund der Summe der hier aufgeführten Dinge: Das Jahr 2000 liegt im Trend, die Menschen wollen sich von der digitalen Müdigkeit erholen und wir verlassen uns immer noch auf Geräte, um sinnvolle Verbindungen aufrechtzuerhalten. Mit anderen Worten: Das Nokia 3210 ist zurück, weil die Newstalgia in der Mobiltechnologie Einzug gehalten hat.
Wird die „Newstalgia“ bleiben oder nur eine weitere Modeerscheinung sein?
Trends kommen und gehen – das liegt in ihrer Natur. Newstalgia ist jedoch mehr als nur ein einzelner Trend: Sie ist wie ein Blick durch eine Linse, die uns die besten Dinge von heute zeigt und sie über das legt, was wir aus der Vergangenheit lernen können. Was diese Sichtweise umfasst, wird sich im Laufe der Zeit unweigerlich ändern.
Zurzeit richtet sich der Blick der Newstalgiker auf Mode, Kosmetikprodukte, Inneneinrichtung und mehr. Was die mobile Technologie betrifft, so bedeutet die Newstalgia-Perspektive, dass wir uns an die Jahre erinnern, in denen soziale Medien und das Scrollen noch nicht den Großteil unserer Bildschirmzeit ausmachten – und dass wir uns modernisierten Handys zuwenden, um gesündere Telefongewohnheiten wiederzuentdecken.
USB Type-C™ und USB-C™ sind Marken des USB Implementers Forum. Alle angegebenen technischen Daten, Funktionen und weiteren Produktinformationen können ohne Vorankündigung geändert werden.
¹Der Akku verfügt über eine begrenzte Anzahl an Aufladezyklen, sodass sich die Akkulaufzeit mit der Zeit verringert. Es ist möglich, dass der Akku früher oder später ersetzt werden muss.
Quelle: „Technology over the long run: zoom out to see how dramatically the world can change within a lifetime“, Our World in Data: https://ourworldindata.org/technology-long-run